Der Urlaub rückt immer näher... und diesmal geht es wo ganz anders hin, als bisher!
Also wollte ich meinen beiden Gürteltieren schon mal mitteilen, was wir einpacken müssen!
Als ich nach Hause kam, traf ich beide grade beim Teetrinken an...
Beide stürzten sich natürlich sofort auf den mitgebrachten Reiseführer...
"Menschin! Daaa hin? Nach Krrrrrreta?"
Neville trippelte aufgeregt hin und her. Trudy war still.
"Das ist ja Griechenland! Da ist es schön warm, gell? Und es gibt ganz leckeres Essen. Und...."
Trudy unterbrach: "Ja, und man muß fliegen. Über´s Meer."
"Und das Meer ist bestimmt gaaaanz toll und..."
Trudy lauter: "UND MAN MUß FLIEGEN! Über das MEER!"
Sie starrte mich empört an. "Das glaubst du ja wohl selber nicht, daß mich jemand mit einer riesigen Metallröhre in ein paar tausend Meter Höhe schleudert! Menschin, nicht mit mir!"
Neville und ich starrten Trudy sprachlos an. "Soll das heißen, du willst hier bleiben?" Trudy trippelte verlegen von einem Bein aufs andere.
"Also.... eigentlich... darf ich?"
Neville und ich sahen uns an. Dann sahen wir Trudy an. Neville zuckte leicht enttäuscht mit der Nase. "Na gut, wenn du nicht fliegen willst...." Ich sah Neville an. "Und du?"
Neville hüpfte auf und ab.
"Ich komm mit, ich komm mit! Wann geht es los? Was muß ich einpacken? Wie heißt Gürteltier auf Griechisch? Was gibt es zu essen? Wie lange fliegen wir?"
Den Rest des Abends verbrachten wir vor dem Computer und sahen uns schon mal auf Kreta um...
Ratet mal, wo ich war...
Genau! In Stuttgart im Mercedes-Benz-Museum! Schnell, Menschin, hier geht es rein!
Drinnen waren ganz viele Auto.... also, wirklich viele. Sehr, sehr viele. Stockwerke voller Autos!
Sogar ganz berühmte Autos waren dort. Guck mal! Ein Papstkäfig....
Hey, Menschin! Hier! Hier oben! Warte mal, was? Die werden gleich was? Das sind was? Crash test dummies? Die werden gegen eine Wand gefahren! DRRRRRRR! Hol mich sofort hier runter!
Die sitzen ja tatsächlich auf einer Rakete! Na, wenn das nicht dummie ist....
*gääähn* Museum ist anstrengend. Schau mal, ein Kissen.... Menschin, wieso haben wir bei uns im Wohnzimmer keinen Airbag? Die sind ja voll bequem...
Jetzt will ich aber auch mal einen von den Dingern fahren! *Uff* Wieso ist alles so weit weg von mir? Ich komm ja gar nicht an die Pedale.
Meine Menschin wollte mich dann doch nicht fahren lassen. Dabei konnte ich im Museum alles über Mercedes lernen. Vielleicht dachte sie, Dacia sind bestimmt anders... Ich werd noch weiter üben, dann darf ich bestimmt auch mal ans Steuer!
P.S: Bei dem Shoot wurden übrigens keine Mercedes verletzt. Und Museumsregeln auch nicht, denn wir durften zwar einiges selber anfassen und ausprobieren, aber für Kontakt mit den Ausstellungsstücken hatten wir professionelle Museumshilfe... Danke schön! Wird vermutlich ganz schön langweilig, den ganzen Tag rumzustehen und aufzupassen, daß die Besucher nix anstellen...
Meine Menschin fährt ab und zu zu ihrer Herde.... das ist anders als bei ihrer Familie. Sagt sie. Ganz drrrrrrastisch.
Dort waren wir. Also, ganz kurz. Weil wir dort in der Nähe gewohnt haben, aber dort viel zum Futtern gefunden haben...
Aber zuerst waren wir hier:
Das ganze Ries ist nämlich ein riesiger Krater! So ein richtiger, wo ein richtig großer Meteorit eingeschlagen ist und die Dinosaurier ausgerottet hat. Also, ääähddddrrrrr, hätte. Wenn sie dann noch da gewesen wären. Menschin? Was war denn hier von 15 Millionen Jahren? Jedenfalls war danach nix mehr da, außer einem Loch. Und dann ein See. Und dann wieder nix und dann.... wir!
Guck mal, ein Minivulkan...
Nicht? Ein Strahlenkegel?
Sozusagen eine versteinerte Schockwelle vom Aufschlag... spannend!
Den Einschlag kann man auch in der praktischen gürteltiergroßen Variante sehen....
Daaaaas kleine Kügelchen ist der Meteorit?
Große Meteoriten kann man aber auch sehen:
Und.... schau mal, Menschin! Das ist ein Stück Mond *stauuun* Drrrrrastisch! Von dem da oben? Dem echten?
Jedenfalls macht ein spannender Ausflug furchtbar hungrig. Noch dazu, bei so schönem Wetter!
Menschin? Weißt du eigentlich, daß diese langen Löffel für Gürteltiere wirklich unpraktisch sind??? Und was bringen wir jetzt Trudy mit???
Am Freitag nach der Arbeit hörte ich beim Heimkommen bereits lautes Drrrrrr aus dem Wohnzimmer...
Dort saß Neville auf dem Sofa und zerrte mit Leibeskräften an etwas unter dem Kissen.
"Komm raus, komm da endlich raus!",
drrrrte er.
Er sah mich leicht erschöpft an.
"Menschin, sag du ihr, daß sie da rauskommen soll!"
"Nein!" kam es gedämpft unter dem Kissen vor.
"Was macht ihr denn da", fragte ich. Neville holte tief Luft und ruckte wieder an Trudy, die sich unter Aufbietung aller Kräfte unter dem Kissen festkrallte.
"Ich wollte einen Blogeintrag schreiben", erklärte Neville. "Und sie will sich nicht fotografieren lassen! Nu komm schon vor!"
"Nein! Du machst nur blöde Fotos, auf denen meine Streifen schief aussehen und meine Ohren zu fett. Ich will nicht!"
Trudy nutze die Gelegenheit und verschwand ganz unter dem Kissen. Neville warf mir einen Blick zu, der wohl heißen sollte: Du hast sie angeschleppt... nun bring sie in Ordnung!
Ich besah mir das Ganze. Neville fing in der Zwischenzeit an, auf dem Kissen auf und ab zu hüpfen, jede Landung begleitet mit einem dumpfen "Uff" von drunter.
Ich sah mir das ganze kurz an und meinte dann: Heute Abend gibt es Miracoli.
Ich seufzte und dann folgte ich der Staubwolke zweier auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigten Gürteltiere in die Küche...
Als ich neulich nach Hause kam, wuselte mir ein Gürteltier im Flur entgegen...
"Menschin, ich..."
Als Neville mich sah, bremste er so aprupt, daß er sich einmal überschlug. Entsetzt starrte er mich an.
"Hallo Neville", sagte ich.
"M-M-Mmmen-", stammelte Neville.
"Hallo", sagte das Gürteltier auf meiner Schulter.
Nevilles Augen wurden immer größer.
"Me-meme-menschin...."
"Hey, du bist wohl schon länger hier, was? Wie heißt du noch mal?"
"N-n-neville"
"Echt jetzt, ernsthaft? Neville? Was´n das für´n Name!", kicherte das Gürteltier auf meiner Schulter. Es lugte von oben zu Neville. Neville schnaufte tief ein.
"Und wie, bitte, heißt du denn?", fragte er und fing langsam an, nicht mehr entsetzt sondern neugierig zu gucken.
"gertrude..."
"Wie?" Neville blintzelte.
"Gertrude, aber alle..." Jetzt kicherte Neville. "...alle nennen mich Trudy!"
Das Gürteltier hüpfte von meiner Schulter und beäugte Neville vorsichtig. "Wie wohnt man denn hier so? Zeig mir mal alles..." Sie zog Neville mit und beide verschwanden.... für die nächsten Stunden hörte ich es abwechselnd in allen Zimmern der Wohnung drrrrrn und kichern.
Am Abend kuschelte ich mich mit Neville wie immer ins Bett. Es dauerte aber nur einen Augenblick, bis sich eine zweite kleine Nase an meinen Hals bohrte: "Rutsch doch mal, ich will auch kuscheln." Ein herzhaftes Gähnen in mein Ohr folgte. "Ich glaub, hier bleib ich. Gefällt mir bei Euch." nuschelte Trudy noch verschlafen, bevor wir alle einschliefen.